Szenen einer Ehe

Ein Spiel nach Ingmar Bergman

„Wir hätten schon längst anfangen sollen, uns zu prügeln.“ Der Satz ist eine Provokation, heute vielleicht noch mehr als in den 70ern, als Ingmar Bergmans TV-Kammerspielserie Szenen einer Ehe zuerst ausgestrahlt wurde. Damals soll die Ausstrahlung zu einem sprunghaften Anstieg der Scheidungsrate in Schweden geführt haben.

In sechs Folgen zerredete das Paar Johan und Marianne seine Ehe und konnte den Konventionen doch bis zum Schluss nicht entkommen können. Die Ehe war vorgegeben, sie war wie ein schlechtes Kostüm, das nie richtig passt, egal wie man es anzieht.

Heute scheint fast alles möglich zu sein. Aber die großen Bewegungen – Kapitalismus und Digitalisierung – strahlen auch ins Private hinein. Die Neuinterpretation des Klassikers von Ulrike Janssen und Heinz Simon Keller behauptet: Wir sind immer schon viele, auch wenn wir glauben, zu zweit zu sein. So spielen sich zwei Paare durch die Bergmanschen Szenen, probieren sie an und aus, beobachten, kommentieren, belauschen einander, wiederholen und variieren sich, sind eines des anderen Schatten- und Gegenbild. Und was passiert zwischen den Dialogen: Erzählen die Körper, ihre Gesten und Bewegungen, andere Geschichten?

So 30.06.
18:30
Regie
Heinz Simon Keller
Dramaturgie
Ulrike Janssen
Bühne & Kostüm
Lara Hohmann
Regieassistenz
Anouchka Strunden
Technik
Tom Thöne
Paul Hollstein
Premiere
12. August 2022
Dauer
ca. 90 Minuten, keine Pause
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Geben Sie sich und dem Stück zehn Minuten Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Danach wird es großartig. Versprochen! Die vier Schauspieler:innen harmonieren, egal in welcher Konstellation, wunderbar miteinander.

RHEINKULTUR - Das Kultur-Magazin, 09/2022

Es ist faszinierend zu beobachten, wie die gleichen Sätze gänzlich unterschiedliche Wirkung entfalten, je nachdem wer sie wem und wie sagt.

kritik-gestalten, 14.08.2022

Regisseur Heinz Simon Keller und die Dramaturgin Ulrike Janssen […] befreien den Text von mancherlei bleiernen Beziehungsdebatten. Sie sorgen so für Leichtigkeit und Frische, ohne dass die Thematik an Tiefe und Relevanz einbüßt.

Kölner Stadt-Anzeiger, 23.08.2022

Mit vitaler Spielfreude stürzt sich das Quartett in das ständig durch die Perspektivenwechsel neu variierende Geschehen.
Das lustvolle Spiel […] wird hier zum Fest der Schauspielkunst, bei der alle Anwesenden ihr darstellerisches Können eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Kölner Stadt-Anzeiger, 23.08.2022

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